Das unsichtbare Schutzschild: Warum Feststellanlagen im Brand unverzichtbar sind
- ALFA Fire
- 25. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
In vielen Gebäuden sind sie ein unauffälliges, aber lebenswichtiges Element: Feststellanlagen (FstA). Diese technischen Einrichtungen, oft in Verbindung mit Brandschutz- und Rauchschutztüren, spielen eine absolut entscheidende Rolle im vorbeugenden Brandschutz. Warum sie so wichtig sind und warum man ihre Funktion niemals unterschätzen darf, erklären wir hier.

Barrierefreiheit trifft Sicherheit: Der Spagat im Alltag
Brandschutztüren sind dafür konzipiert, im Brandfall automatisch zu schließen, um die Ausbreitung von Feuer und – noch wichtiger – von tödlichem Rauch zu verhindern. Diese Türen sind selbstschließend. Im normalen Alltag kann dies jedoch ein Hindernis darstellen, besonders in stark frequentierten Bereichen wie Krankenhäusern, Schulen, öffentlichen Gebäuden oder in Fluchtwegen, wo eine ständige Barrierefreiheit gewünscht ist.
Genau hier kommen Feststellanlagen ins Spiel: Sie ermöglichen es, diese selbstschließenden Türen im Normalbetrieb offen zu halten, ohne ihre Schutzfunktion im Ernstfall zu gefährden. Das erhöht den Komfort und erleichtert den Personenverkehr enorm.
Die smarte Funktion im Notfall
Die wahre Bedeutung der Feststellanlagen zeigt sich in der Sekunde, in der es brennt:
Erkennung: Eine FstA besteht typischerweise aus einer Energieversorgung, einer Feststelleinrichtung (z.B. einem Haftmagneten) und mindestens einem Branderkennungselement (Rauchmelder).
Auslösung: Sobald der Rauchmelder Rauch detektiert oder ein manueller Handauslösetaster betätigt wird, sendet er ein Signal an die Auslösevorrichtung.
Schließen: Daraufhin wird die Energieversorgung zur Feststelleinrichtung unterbrochen, der Haltemagnet löst die Tür frei und der Türschließer sorgt dafür, dass die Brandschutztür sofort und zuverlässig schließt.
Innerhalb weniger Augenblicke wird so der betroffene Bereich abgeschottet, die Brandabschnitte werden getrennt. Dies gewinnt wertvolle Zeit für die Evakuierung von Menschen und schützt Flucht- und Rettungswege vor dem Eindringen von Rauch.
Gesetzliche Vorgaben und die Gefahr der Manipulation
In Deutschland dürfen Brandschutztüren grundsätzlich nur mit einer bauaufsichtlich zugelassenen Feststellanlageoffen gehalten werden. Das berüchtigte "Verkeilen" von Brandschutztüren – eine lebensgefährliche Manipulation – ist nicht nur verboten, sondern macht im Brandfall die gesamte Brandschutzstrategie des Gebäudes zunichte und kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Feststellanlagen bieten hier eine technisch einwandfreie und rechtlich konforme Lösung. Sie verhindern die Notwendigkeit manueller, unsicherer Manipulationen und gewährleisten, dass der Schutzmechanismus der Tür jederzeit funktionsbereit ist.
Die Wichtigkeit von Wartung und Abnahme
Eine FstA ist nur so gut wie ihr Zustand. Sie unterliegt strengen Anforderungen:
Zulassung: Jede Feststellanlage benötigt eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt).
Erst- und Wiederholungsprüfungen: Die Inbetriebnahme und Abnahme darf nur durch eine zertifizierte Fachkraft erfolgen.
Regelmäßige Wartung: Die DIN 14677 schreibt vor, dass die Funktionsfähigkeit der Anlage mindestens einmal monatlich durch eine eingewiesene Person des Betreibers überprüft werden muss. Darüber hinaus ist mindestens einmal jährlich eine vollständige Prüfung und Wartung durch einen Fachbetrieb vorgeschrieben.
Wird die vorgeschriebene Wartung vernachlässigt, riskieren Betreiber nicht nur die Sicherheit von Personen, sondern auch den Verlust des Versicherungsschutzes im Schadensfall.
Fazit: Feststellanlagen sind weit mehr als nur praktische Helfer für den Alltag. Sie sind ein unverzichtbarer Bausteinim Brandschutzkonzept, der im Ernstfall Leben rettet und Sachschäden minimiert. Sorgen Sie als Betreiber dafür, dass Ihre Anlagen nicht nur installiert, sondern auch fachgerecht abgenommen und gewartet werden. Denn im Brandschutz zählt jede Sekunde und jedes zuverlässig schließende Element.
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