Brandklasse B: Wenn Flüssigkeiten in Flammen stehen – Alles, was Sie wissen müssen
- ALFA Fire
- 6. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in der Werkstatt, und plötzlich fängt verschüttetes Benzin Feuer. Oder in der heimischen Garage gerät ein Kanister mit Lack in Brand. In beiden Szenarien haben wir es mit einem Brand der Brandklasse B zu tun. Diese Brände sind besonders tückisch, da sie sich rasend schnell ausbreiten können und spezielle Löschmethoden erfordern. Wasser ist hier nicht nur wirkungslos, sondern kann die Situation dramatisch verschlimmern.
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles Wichtige über die Brandklasse B: welche Stoffe dazu gehören, welche Gefahren von ihnen ausgehen und – am allerwichtigsten – wie man sie sicher und effektiv bekämpft.
Was genau ist die Brandklasse B?
Die Brandklasse B umfasst Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen. Ein entscheidendes Merkmal dieser Brände ist, dass sie in der Regel mit einer offenen Flamme und ohne Glutbildung verbrennen. Das bedeutet, das Feuer breitet sich über die Oberfläche der Flüssigkeit aus.
Zu den typischen Stoffen der Brandklasse B gehören:
Kraftstoffe: Benzin, Diesel, Heizöl
Lösungsmittel und Chemikalien: Alkohol, Aceton, Ethanol, Spiritus
Lacke und Farben: Viele Lacke und Farben enthalten brennbare Lösungsmittel.
Wachse und Harze: Auch Teer und Bitumen fallen in diese Kategorie.
Bestimmte Kunststoffe: Einige Kunststoffe werden bei Hitze flüssig und brennen dann wie eine Flüssigkeit, zum Beispiel Paraffin.
Diese Materialien finden sich nicht nur in der Industrie, sondern auch in vielen Haushalten, Werkstätten und Garagen. Der unsachgemäße Umgang oder die falsche Lagerung können hier schnell zu einer ernsthaften Gefahr werden.
Die besonderen Gefahren von Bränden der Klasse B
Ein Brand der Klasse B ist aus mehreren Gründen besonders gefährlich:
Schnelle Ausbreitung: Brennende Flüssigkeiten können sich schnell
über eine große Fläche verteilen und so das Feuer rasant ausdehnen.
Gefahr der Verpuffung: Wenn brennbare Dämpfe, die sich über der Flüssigkeit bilden, mit Luft ein zündfähiges Gemisch erzeugen, kann es zu einer plötzlichen Verpuffung oder Explosion kommen.
Rückzündungsgefahr: Selbst wenn die Flammen an der Oberfläche gelöscht scheinen, kann die heiße Flüssigkeit darunter erneut Dämpfe bilden, die sich wieder entzünden.
Falsches Löschmittel verschlimmert die Lage: Der Instinkt, zu Wasser zu greifen, ist hier fatal. Da brennbare Flüssigkeiten wie Öl oder Benzin leichter als Wasser sind, schwimmen sie obenauf. Das Löschwasser würde sich unter der brennenden Flüssigkeit ausbreiten und diese auseinandertreiben, was zu einer schlagartigen Vergrößerung des Brandes führt.
Richtig löschen: Die passenden Feuerlöscher für Brandklasse B
Da Wasser tabu ist, müssen spezielle Löschmittel her, die dem Feuer den Sauerstoff entziehen. Die gängigsten und effektivsten Feuerlöscher für die Brandklasse B sind:
Schaumlöscher: Schaum legt sich wie eine Decke über die brennende Flüssigkeit. Diese Schaumdecke trennt den Brennstoff vom Sauerstoff und unterbindet gleichzeitig das Aufsteigen brennbarer Dämpfe. Zudem hat der im Schaum enthaltene Wasseranteil einen kühlenden Effekt. Schaumlöscher sind oft die beste Wahl für Brände der Klasse B.
CO2-Löscher (Kohlendioxid): CO2 ist ein Gas, das den Sauerstoff am Brandherd verdrängt und das Feuer so erstickt. Es hat zudem einen stark kühlenden Effekt. Ein großer Vorteil von CO2 ist, dass es rückstandsfrei löscht. Daher eignet es sich besonders für empfindliche Bereiche wie Labore oder elektrische Anlagen. Achtung: In engen, schlecht belüfteten Räumen besteht Erstickungsgefahr durch das verdrängte CO2!
Pulverlöscher (ABC- und BC-Pulver): Pulverlöscher sind sehr effektiv und für mehrere Brandklassen geeignet (ABC-Löscher auch für feste Stoffe und Gase). Das Löschpulver unterbricht die chemische Kettenreaktion der Verbrennung schlagartig. Der große Nachteil ist die starke Verschmutzung durch das feine Pulver, das sich überall verteilt und schwer zu entfernen ist. Elektronische Geräte können durch das Salz im Pulver korrodieren und zerstört werden.
Prävention: Wie Sie Brände der Klasse B verhindern können
Der beste Brand ist der, der gar nicht erst entsteht. Mit einigen grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen können Sie das Risiko minimieren:
Sachgemäße Lagerung: Brennbare Flüssigkeiten sollten immer in gut verschlossenen, dafür vorgesehenen Behältern an einem kühlen, gut belüfteten Ort gelagert werden – fern von Zündquellen.
Vorsichtiger Umgang: Vermeiden Sie das Verschütten von brennbaren Flüssigkeiten. Sollte doch einmal etwas danebengehen, lüften Sie den Raum gut und nehmen Sie die Flüssigkeit sofort mit einem geeigneten Bindemittel auf.
Keine Zündquellen: Rauchen, offenes Feuer und Funkenflug sind in der Nähe von brennbaren Flüssigkeiten absolut tabu.
Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie regelmäßig Geräte und Fahrzeuge auf Lecks in den Kraftstoffleitungen.
Ein grundlegendes Verständnis der Brandklasse B und der richtige Umgang mit den entsprechenden Feuerlöschern können im Ernstfall Leben retten und größere Schäden verhindern. Prüfen Sie, welche brennbaren Flüssigkeiten Sie zu Hause oder am Arbeitsplatz haben, und stellen Sie sicher, dass der passende Feuerlöscher griffbereit ist.
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