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Brandschutz auf Baustellen: Eine unverzichtbare Notwendigkeit zur Vermeidung von Katastrophen

Baustellen sind dynamische und komplexe Umgebungen, in denen eine Vielzahl von Gewerken und Materialien zusammenkommen. Doch inmitten des geschäftigen Treibens und des sichtbaren Baufortschritts lauert eine oft unterschätzte Gefahr: die Brandgefahr. Ein Feuer auf einer Baustelle kann nicht nur den Zeitplan und das Budget eines Projekts empfindlich stören, sondern auch zu verheerenden Sachschäden und im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen oder gar zum Verlust von Menschenleben führen. Ein umfassendes und konsequent umgesetztes Brandschutzkonzept ist daher keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit.

Baustelle

Das unterschätzte Risiko: Warum Baustellen besonders brandgefährdet sind


Die hohe Brandlast auf Baustellen ergibt sich aus einer Kombination verschiedener Faktoren. Leicht entzündliche Materialien wie Holz, Verpackungsmaterialien, Dämmstoffe und brennbare Flüssigkeiten sind allgegenwärtig. Gleichzeitig werden brandgefährliche Arbeiten wie Schweißen, Schneiden und Löten regelmäßig durchgeführt. Provisorische elektrische Anlagen, die oft überlastet oder unsachgemäß installiert sind, stellen eine weitere erhebliche Zündquelle dar. Hinzu kommen menschliches Fehlverhalten, Unachtsamkeit und in manchen Fällen sogar Brandstiftung.


Die häufigsten Brandursachen auf Baustellen im Überblick:


  • Feuerarbeiten: Schweißen, Brennschneiden, Trennschleifen und andere Heißarbeiten erzeugen Funkenflug und hohe Temperaturen, die leicht brennbare Materialien in der Umgebung entzünden können.


  • Elektrische Defekte: Provisorische Verkabelungen, beschädigte Geräte und überlastete Stromkreise sind eine tickende Zeitbombe.


  • Unsachgemäße Lagerung brennbarer Stoffe: Farben, Lacke, Lösungsmittel und Gasflaschen, die nicht vorschriftsmäßig gelagert werden, erhöhen das Brandrisiko erheblich.


  • Menschliches Fehlverhalten: Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, unsachgemäßer Umgang mit Heizgeräten oder mangelnde Ordnung und Sauberkeit können fatale Folgen haben.


  • Brandstiftung: Leider sind auch Vandalismus und gezielte Brandstiftungen eine ernstzunehmende Gefahr für ungesicherte Baustellen.


Gesetzliche Grundlagen und Verantwortlichkeiten: Wer ist in der Pflicht?


Der Brandschutz auf Baustellen ist in Deutschland durch eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften geregelt. Dazu gehören unter anderem die Landesbauordnungen (LBO), die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).


Die Verantwortung für die Einhaltung dieser Vorschriften liegt in erster Linie beim Bauherrn und der von ihm beauftragten Bauleitung. Sie müssen sicherstellen, dass ein umfassendes Brandschutzkonzept erstellt und während der gesamten Bauphase konsequent umgesetzt wird. Dies umfasst die Planung, Koordination und Überwachung aller Brandschutzmaßnahmen.


Weitere wichtige Akteure und ihre Verantwortlichkeiten:


  • Architekten und Fachplaner: Sie sind für die Planung des vorbeugenden baulichen Brandschutzes verantwortlich.


  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo): Er koordiniert die Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz, wozu auch der Brandschutz zählt.


  • Unternehmer und Handwerker: Jeder einzelne Unternehmer ist für die sichere Ausführung seiner Arbeiten verantwortlich und muss seine Mitarbeiter entsprechend unterweisen.


  • Brandschutzbeauftragter: Bei größeren oder besonders gefährdeten Baustellen kann die Bestellung eines Brandschutzbeauftragten erforderlich sein, der die Bauleitung in allen Fragen des Brandschutzes berät und unterstützt.


Präventive Brandschutzmaßnahmen: Dem Feuer keine Chance geben


Ein wirksames Brandschutzkonzept für Baustellen basiert auf einer Kombination aus baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen.


Bauliche Brandschutzmaßnahmen


Schon in der Planungsphase werden die Weichen für den Brandschutz gestellt. Dazu gehören:


  • Freihaltung von Rettungswegen: Flucht- und Rettungswege müssen jederzeit frei von Hindernissen sein, um im Notfall eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen.


  • Feuerwehrzufahrten und -aufstellflächen: Diese müssen ständig zugänglich und befahrbar sein, damit die Feuerwehr im Ernstfall schnell eingreifen kann.


  • Brandabschnitte: Die Unterteilung des Gebäudes in Brandabschnitte durch Brandwände und -decken bereits während der Bauphase kann die Ausbreitung eines Feuers erheblich eindämmen.


  • Sichere Lagerung: Brennbare Materialien sollten in ausreichendem Abstand zum Gebäude oder in speziellen, feuerbeständigen Containern gelagert werden.


Anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen


Technische Einrichtungen können einen entscheidenden Beitrag zur Branderkennung und -bekämpfung leisten:


  • Feuerlöscher: Auf der gesamten Baustelle müssen ausreichend Feuerlöscher der passenden Brandklassen gut sichtbar und leicht erreichbar platziert sein.


  • Brandmeldeanlagen: Insbesondere in späteren Bauphasen oder bei Umbauten im Bestand können mobile oder temporäre Brandmeldeanlagen sinnvoll sein.


  • Löschwasserversorgung: Die Verfügbarkeit einer ausreichenden Löschwasserversorgung, beispielsweise durch Hydranten, muss sichergestellt sein.


Organisatorische Brandschutzmaßnahmen


Die Organisation und das Verhalten der auf der Baustelle tätigen Personen sind von entscheidender Bedeutung:


  • Erstellung einer Brandschutzordnung: Diese regelt das Verhalten im Brandfall und muss allen Beschäftigten bekannt sein.


  • Regelmäßige Unterweisungen: Alle Mitarbeiter müssen regelmäßig über die Brandgefahren und die korrekte Handhabung von Feuerlöschern unterwiesen werden.


  • Erlaubnisschein für Feuerarbeiten: Für Schweiß-, Schneid- und andere Heißarbeiten sollte ein schriftliches Genehmigungsverfahren eingeführt werden.


  • Ordnung und Sauberkeit: Eine aufgeräumte Baustelle reduziert die Brandlast erheblich. Abfälle und Verpackungsmaterialien müssen regelmäßig entfernt werden.


  • Rauchverbot: In gefährdeten Bereichen muss ein striktes Rauchverbot gelten.


  • Kontrollen: Regelmäßige Kontrollgänge, auch außerhalb der Arbeitszeiten, können helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen.


Im Ernstfall richtig handeln: Die ersten Minuten entscheiden


Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann ein Brand nie vollständig ausgeschlossen werden. In einem solchen Fall ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend:

  1. Ruhe bewahren und Alarm schlagen: Sofort die Feuerwehr über den Notruf 112 informieren und andere Personen auf der Baustelle warnen.

  2. Menschenleben retten: Die Evakuierung der Baustelle hat oberste Priorität. Helfen Sie Kollegen, die in Gefahr sind.

  3. Löschversuch unternehmen: Nur wenn es ohne Eigengefährdung möglich ist, sollte ein erster Löschversuch mit einem Feuerlöscher unternommen werden.

  4. Feuerwehr einweisen: Weisen Sie die eintreffende Feuerwehr auf den Brandherd, besondere Gefahren und eventuell vermisste Personen hin.


Fazit: Sicherheit als gemeinsames Projekt


Brandschutz auf Baustellen ist eine komplexe Aufgabe, die eine sorgfältige Planung, konsequente Umsetzung und die Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordert. Vom Bauherrn über die Planer und die Bauleitung bis hin zu jedem einzelnen Handwerker trägt jeder eine Mitverantwortung. Investitionen in den Brandschutz sind keine unnötigen Kosten, sondern eine Investition in die Sicherheit von Menschenleben, in den Schutz von Sachwerten und in den reibungslosen Ablauf eines Bauprojekts. Denn ein Brand kann in wenigen Minuten zerstören, was in Monaten mühevoller Arbeit geschaffen wurde.

 
 
 

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